Die folgenden Bestimmungen dienen als Grundlage für die Zertifizierung von Bettwanzenspürhundeteams.
1.1 Bewerter
Die von der Bed Bug Foundation (BBF) eingesetzten Gutachter durchlaufen ein internes Auswahlverfahren, werden geprüft und anschließend zertifiziert.
Auswerter, die auch Fährtenleseteams ausbilden, dürfen die von ihnen ausgebildeten Teams nicht zertifizieren.
1.2 Anforderungen an die Ausbildung von Hundeführer und Hund
Die Bed Bug Foundation verlangt, dass die folgenden Mindestanforderungen während der Prüfung erfüllt werden, um die Prüfung erfolgreich zu bestehen und zertifiziert zu werden.
- Geruchsidentifizierung des Ziels.
- Warnung oder Kennzeichnung.
- Entwicklung der Suchintensität und der Bedingungen.
- Grundkenntnisse über Verhalten und Biologie von Bettwanzen.
- Grundkenntnisse über das Verhalten und die Gesundheit von Hunden.
- Die Fähigkeit eines Hundes, 15 Minuten lang ohne Pause zu suchen.
1.3 Definition des Bettwanzenspürhundeteams
- Die Zertifizierung gilt ausschließlich für ein Team, bestehend aus Hund und Hundeführer; eine separate Zertifizierung für Hund und Hundeführer ist nicht möglich.
- Sollte sich ein Hundeführer von seinem Hund trennen, wird die Zertifizierung annulliert.
- Es ist möglich, einen Hund mit mehr als einem Hundeführer prüfen zu lassen. Jeder Hundeführer wird separat mit dem Hund und an verschiedenen Orten geprüft.
1.4 Allgemeine Bestimmungen
- Die Mitgliedschaft in der BBF ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung.
- Jedes Team kann frei entscheiden, in welchem Land es sich zertifizieren lassen möchte.
- Ziel der Zertifizierung ist es, Bettwanzenspürhundeteams im Sinne von Punkt 1.1 zu prüfen und zu zertifizieren, damit sie die von der Bed Bug Foundation angestrebten hohen Qualitätsstandards erfüllen.
- Die Prüfung besteht sowohl aus theoretischen als auch aus praktischen Kriterien. Das Bestehen des theoretischen Teils der Prüfung ist eine Voraussetzung für die Teilnahme am praktischen Teil. Nach Bestehen beider Prüfungsteile ist das Bettwanzenspürhundeteam zertifiziert.
- Die Zertifizierung ist 12 Monate lang gültig. Nach der Erstzertifizierung muss sich das Team alle 12 Monate neu zertifizieren lassen.
2. Anforderungen an die Prüfung
2.1 Anforderungen an den Hundeführer
- Vorlage eines aktuellen polizeilichen Führungszeugnisses, das frei von jeglichen negativen Einträgen ist.
- Einwilligung in die Veröffentlichung der Kontaktdaten auf der BBF-Website.
- Aktueller Versicherungsschutz für Schäden, die durch den Hundeführer oder den Hund verursacht werden.
2.2 Anforderungen an den Hund
- Der Hund muss am Tag der Prüfung mindestens 15 Monate alt sein, in Ausnahmefällen kann bei der BBF eine Prüfung im Alter von 12 bis 14 Monaten beantragt werden.
- Der Hund darf zum Zeitpunkt der ersten Prüfung nicht älter als 10 Jahre sein.
- Die Identität des Hundes muss durch Auslesen des Transponderchips zweifelsfrei nachgewiesen werden.
- Vorlage einer gültigen Impfbescheinigung (die gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes sind zu beachten) und eines tierärztlichen Gesundheitszeugnisses, das zum Zeitpunkt der Prüfung nicht älter als 2 Wochen sein darf (Anlage 1).
- Der Hund muss neutrale Reaktionen auf angemessene Umwelteinflüsse zeigen.
- Der Prüfer ist berechtigt, den Hund durch freundlichen neutralen Kontakt und/oder angemessene Berührung auf aggressives und/oder ängstliches Verhalten zu überprüfen. Zeigt der Hund übermäßig aggressives oder ängstliches Verhalten, so führt dies zum Ausschluss von der Prüfung und wird der BBF gemeldet.
- Hunde, die professionell ausgebildet sind oder für andere Aufspürarbeiten eingesetzt werden, werden nicht zur Prüfung zugelassen.
- Der Hundeführer ist verpflichtet, die BBF über jede weitere Detektionsarbeit zu informieren, andernfalls wird die Zertifizierung sofort entzogen.
- Die Arbeit als Such- und Rettungshund oder Trüffelspürhund ist erlaubt. Der Vorstand der BBF hat den entsprechenden Anträgen von Hundeführern stattgegeben, da diese Sucharbeit außerhalb von Innenräumen durchgeführt wird und daher nicht zu Konflikten bei der Bewertung einer positiven Meldung führt.
3 Prüfungsverfahren
3.1 Allgemeines
- Die Zertifizierung ist nur für Mitglieder möglich, die sich zuvor auf der BBF-Website für eine Prüfung angemeldet haben.
- Die BBF hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens vier Prüfungen pro Jahr in ganz Europa abzuhalten und die Ergebnisse auf den Websites der Organisation zu veröffentlichen.
- Ein von der BBF ernannter Prüfer wird während der gesamten Prüfung anwesend sein.
- Der Ausbilder des Hundeführers darf bei der Prüfung anwesend sein, darf aber keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung des Hundeführers nehmen.
- Andere von der BBF zugelassene Personen können nach Absprache zwischen dem Hundeführer und dem Prüfer die Prüfung beobachten.
3.2 Ausschluss von der Zertifizierung
- Zeigt der Hundeführer nach Meinung des Prüfers starken Zwang oder übermäßige Härte gegenüber dem Hund, so führt dies zur sofortigen Disqualifikation (nicht bestandene Prüfung und Meldung an den Landesvertreter). Der BBF-Vertreter muss einen schriftlichen Bericht an die Tierschutzbehörde des Landes, in dem die Prüfung durchgeführt wurde, sowie an die BBF schicken. Die BBF behält sich das Recht vor, gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.
- Da die Zertifizierung für den Einsatz in Hotels oder Privathaushalten angestrebt wird, ist eine vorbildliche Pflege des Hundes Prüfungsvoraussetzung; ungepflegte oder verschmutzte Teams werden nicht zur Prüfung zugelassen.
- Zeigt der Hund während der Prüfung übermäßig aggressives oder ängstliches Verhalten, so führt dies zur Disqualifikation (nicht bestandene Prüfung) mit Meldung an die BBF.
4 Durchführung der Prüfung
4.1 Geeignete Standorte
- Privater Wohnsitz.
- Hotel, Herberge oder andere Unterkunft.
- Der Raum muss frei von Zugluft sein, die Fenster müssen geschlossen und Heizung, Kühlung und Belüftung ausgeschaltet sein (wenn möglich).
- Die Innentemperatur sollte zwischen 17 Grad C und 24 Grad C liegen.
4.2 Versteck für Bettwanzenproben
- Die Proben müssen mindestens 30 Minuten vor Beginn der Prüfung ausgelegt werden.
- Die Proben dürfen weder für den Hundeführer noch für den Hund sichtbar sein.
- Eine maximale Höhe von 1,20 m und eine maximale Tiefe von 20 cm der Verstecke muss eingehalten werden.
- Wenn die Ausbringung am Vortag möglich ist, ist eine Ausbringung in einer Höhe von maximal 2,0 m und einer Tiefe von maximal 40 cm zulässig.
4.3 Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Prüfers
- Der Prüfer wählt den Ort für die Durchführung einer BBF-Prüfung aus und bereitet ihn vor. Wenn eine Prüfung extern organisiert wird, ist der Veranstalter für den Ort verantwortlich.
- Der Prüfer legt den Bereich fest, in dem das Team mit der Suche beginnen soll.
- Der Prüfer begleitet das Team während der gesamten Prüfung und muss in der Lage sein, die gezeigten Leistungen zu bewerten.
- Der Prüfer beschreibt dem Hundeführer zu Beginn der Prüfung eine taktische Situation in mündlicher oder schriftlicher Form. Der Hundeführer kann den Prüfer befragen, um mit Hilfe einer Checkliste (Anlage 2) nach Belieben Informationen zu sammeln. Der Hundeführer teilt dann sein geplantes Vorgehen bei der Suche mit. Auf diese Weise kann der Hundeführer sein Verständnis und seine Kenntnis der dargestellten Situation unter Beweis stellen.
- Der Prüfer kontrolliert den Hund während der Prüfung auf neutrale Reaktionen auf übliche Umwelteinflüsse (z. B. das Zuschlagen einer Tür oder das Umfallen eines Besens).
- Der Prüfer beurteilt den Hund während des Tests auf übermäßig aggressives oder übermäßig ängstliches Verhalten.
4.4 Hundeführer und Hund
- Während der Prüfung wird das Team auch danach beurteilt, wie gut Hundeführer und Hund zusammenarbeiten und ob der Hundeführer seinen Hund jederzeit unter Kontrolle hat.
- Der Hundeführer entscheidet, ob er seinen Hund bei der Suche an der Leine oder abseits der Leine führt, sowie ob er eine Fein- oder Grobsuche zeigt; der Prüfer ist berechtigt, einen Hundeführer eine nicht gezeigte Suchtechnik (an der Leine/abseits der Leine, Fein-/Grobsuche) zeigen zu lassen.
- Der Hundeführer kann die übliche Ausrüstung (Halsband, Geschirr, Leine usw.) verwenden.
- Der Hundeführer darf seinen Hund während der Suche loben und belohnen.
- Der Hundeführer begleitet seinen Hund während der gesamten Suche und kann die üblichen Kommandos und Gesten verwenden.
- Alle Anzeigen des Hundes müssen in einer passiven Technik erfolgen.
5 Prüfungsverfahren und Ermittlung der Ergebnisse
5.1 Theoretische Untersuchung
- Um den theoretischen Teil zu bestehen, müssen Sie mindestens 12 der 15 Fragen richtig beantworten.
- Wenn die Antworten im schriftlichen Teil für den Prüfer nicht eindeutig sind, ist eine kurze mündliche Nachprüfung möglich.
- Die Fragen für den theoretischen Teil der Prüfung sind auf der Website der Stiftung für Bettwanzen für registrierte Mitglieder verfügbar. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die zertifizierten Schulungszentren.
5.2 Praktische Prüfung
- Der Prüfer entscheidet über die Anzahl der zu durchsuchenden Räume.
- Es ist möglich, dass Räume ohne Bettwanzenproben durchsucht werden sollen.
- Es werden insgesamt 4 - 6 Bettwanzenproben versteckt. Jedes Röhrchen enthält mindestens 5 und höchstens 15 lebende, erwachsene Bettwanzen.
- 1 - 2 Verstecke sind mit Ablenkern ausgestattet.
- Der Prüfer entscheidet, welche der folgenden Ablenkungen verwendet werden:
- Tote Bettwanzen (seit mindestens 2 Wochen tot), versteckt in einem Rohr oder lose.
- Andere Nichtziel-Insektenarten, die häufig in einem Haushalt vorkommen, z. B. Teppichkäfer.
- Hundeleckerlis
- Die Verwendung von Pseudoduftstoffen (künstlicher Bettwanzengeruch) ist nicht zulässig.
- Um den Test zu bestehen, muss das Team mindestens 3 Verstecke finden. Es darf maximal ein Fehlschuss passieren.
- Eine Warnung vor Ablenkungsmanövern führt zum Nichtbestehen des Tests.
- Die Anzeige des Hundes muss für den Prüfer deutlich sichtbar sein.
- Der Prüfer kann ein Team auffordern, ein anderes Versteck zu suchen, wenn er Zweifel an der Leistung des Teams hat.
- Aktives Alarmverhalten, wie Kratzen oder Bellen, führt zum Nichtbestehen des Tests.
- Wenn der Hund während der Suche eine Pause braucht, darf das Team eine Pause machen, aber das Suchgebiet nicht verlassen.
6 Zertifikat und ID-Karte
- Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung erhält das Team ein Zertifikat und einen Ausweis.
- Die Zertifizierung ist ab dem Ausstellungsdatum 12 Monate lang gültig.
- Der Abfertiger hat die Möglichkeit, aus triftigen Gründen beim zuständigen Länderbeauftragten eine Verlängerung von 3 Monaten zu beantragen.
7 Wiederholung der Prüfung
- Sollte ein Team den praktischen Teil der Prüfung nicht bestehen, kann die Zertifizierung nach drei Wochen wiederholt werden.
- Wenn ein Team eine zweite Zertifizierung anstrebt, muss es drei Monate warten.
- Bei praktischen Wiederholungsprüfungen oder Rezertifizierungen muss eine bestandene theoretische Prüfung nicht wiederholt werden.
- Nach dem Nichtbestehen der Prüfung hat das Team maximal zwei weitere Versuche, eine praktische Prüfung zu wiederholen.
Kontaktieren Sie Larry Hansen unter: [email protected] für alle Einzelheiten, wie Sie an einer Zertifizierungsveranstaltung teilnehmen oder diese ausrichten können, und für alle anderen Fragen, die Sie zum Zertifizierungsprozess haben könnten.